Trinkwasserknappheit im Raum Bruchsal kein Thema

Grundwasserstände sind trotz der heißen Hochsommertage im August auf dem Vorjahresniveau

Kaum hatte sich in der ersten Augusthälfte der Sommer mit Höchsttemperaturen um die 35°C von seiner eigentlich typischen Seite gezeigt, füllte bereits wieder das Thema Trinkwasserknappheit das mediale Sommerloch. Im benachbarten Rheinland-Pfalz wurde die Bevölkerung zum Wassersparen aufgerufen. Bei den Stadtwerken Bruchsal riefen besorgte Kunden an, ob es richtig sei, dass die Stadt Bruchsal ein Gießverbot erlassen habe, und bei Zuwiderhandlung empfindliche Bußgelder fällig seien. Die klare Antwort von Wassermeister Ralf Frank war und ist nein! Die für die Wasserwerke Bruchsal und Heidelsheim relevanten Grundwasserstände befänden sich trotz der heißen Tage, in denen die Wasserwerke zwecks Versorgung über eine Woche lang jeweils 24 Stunden mit Spitzenlast gefahren sind, auf Vorjahresniveau. Gründe hierfür sind unter anderem ein geringerer Trinkwasserverbrauch im Vergleich zum Vorjahr während der Monate April, Mai und Juli und die Grundwasserneubildung im Frühjahr.

Auch das Befüllen von kleineren Pools, die man immer häufiger in den Vorgärten vorfindet, bedarf keiner vorherigen Meldung an die Stadtwerke. Das beeinträchtige die Versorgung Bruchsals mit Trinkwasser durch die Stadtwerke nicht mehr als die private abendliche Gartenbewässerung. Der heiße Sommer habe derzeit keine negativen Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgungssicherheit. Sollte es künftig mehrheitlich heiße, trockene Sommer geben, werde sich der Grundwasserspiegel allerdings absenken. In diesem besonderen Fall wäre darüber zu diskutieren, ob die landwirtschaftliche Berieselung und die private Gartenbewässerung nicht besser zurückgefahren werden sollten. Das Grundwasser hat sich bisher stets erholt, obwohl man in unseren Breitengraden immer mal wieder so heiße Sommer beobachten konnte. – Die vergangenen Tage mit Regen dürften Ralf Frank gefallen haben. Seiner Meinung nach wären mal wieder ein bis zwei richtig nasse Jahre nötig, um die Grundwasserspeicher nachhaltig aufzufüllen.

Kategorie: Aktuelles Allgemein
Datum: 1. September 2020
Autor: Thilo Wüstenhagen