Ein Glas Bruchsaler Trinkwasser auf den Weltwassertag!

Das diesjährige Motto des 1992 ins Leben gerufenen UN-Aktionstages ist: „Accelerating Change“

Wasser ist kostbar und die wichtigste Ressource allen Lebens auf der Erde. Daran erinnert an jedem 22. März der Weltwassertag der Vereinten Nationen. Etwa zwei Drittel der Erde sind mit Wasser bedeckt (daher der „blaue Planet“). Der Körper eines erwachsenen Menschen besteht durchschnittlich zu rund 70 bis 80 Prozent aus Wasser. Der Durchschnittsverbrauch in Deutschland liegt bei ca. 128 Litern Wasser pro Tag und Einwohner. Davon werden lediglich zwei bis drei Liter zum Trinken und Kochen verwendet. Im Vergleich zu anderen Industriestaaten hat Deutschland einen relativ niedrigen Verbrauch. Gleichzeitig gehört es zu den wasserreichen Ländern der Erde.

Die Stadtwerke Bruchsal versorgen aus fünf Brunnen in Bruchsal und drei Brunnen in Heidelsheim, die alle in den Förderprozess mit eingebunden sind, rund 9.000 Haushalte und damit 42.000 Menschen mit weichem Trinkwasser, wobei das Wasserwerk Bruchsal die Kernstadt sowie die Stadtteile Unter- und Obergrombach, das Wasserwerk Heidelsheim die Stadtteile Heidelsheim und Helmsheim zuverlässig mit Trinkwasser versorgen. Die Förderung liegt bei 2,6 Millionen Kubikmetern Trinkwasser jährlich. Dafür sorgen der Bereichsleiter Wassergewinnung, Wassermeister Ralf Frank, und sein Kollege Christian Bader, die auch außerhalb ihres Dienstes rund um die Uhr in Rufbereitschaft sind, sowie die beiden Monteure Jan-Niklas Rütz und Simon Schlusche.

Die jährliche Fördermenge ist, so Ralf Frank, über die Jahre relativ konstant geblieben – unabhängig von heißen Sommern. „Unser Ziel ist es, maximale Qualität und nachhaltige Förderung durch optimale, prozessangepasste Verteilung der Fördermengen zu erreichen“, erklärt Frank. Dafür gibt es 30 Vorfeldmessstellen, an denen regelmäßig der Grundwasserstand und der Nitratgehalt gemessen werden. Seit den ersten Aufzeichnungen im Jahr 1967 ist der Grundwasserspiegel um ca. 20 cm zurückgegangen. Der Nitratwert im Grundwasser, der in den Achtzigerjahren bei 90 mg/Liter lag, konnte mittlerweile dank konstruktiver Beratungen der Landwirte durch das Landwirtschaftsamt auf 35 mg/Liter verringert werden.

Die Stadtwerke fördern Grundwasser, das in Form von zwei Rohwasserströmen aus Feld- und Waldbrunnen gemischt ins Wasserwerk kommt. Dort wird es in drei Schritten zu Trinkwasser aufbereitet – zunächst über eine Enteisenung und Entmanganung, dann über eine Entsalzung (insbesondere Nitrat, Sulfat, Calcium und Magnesium) durch Niederdruck-Umkehrosmose, anschließend wird das demineralisierte Wasser wieder mit hartem Wasser verschnitten. Über Flachbodenbelüfter (s. Foto) wird Luft eingeblasen und so die im Wasser befindliche Kohlensäure ausgetrieben. Am Ende werden die Bruchsaler Haushalte mit weichem Wasser (8°dH) beliefert.

Bei so viel Aufwand zur Sicherung der Trinkwasserqualität sollte man wesentlich öfter das frische und qualitativ hochwertige Leitungswasser dem Trinkwasser in PET- oder Glasflaschen vorziehen und den Wandel beschleunigen – vom Flaschenwasser zum Leitungswasser. Am Ende ist die Wasserwende ökonomischer wie auch ökologischer, man spart Geld und reduziert seinen CO2-Fußabdruck. Prost!

Lesenswertes zum Tag des Wassers: VKU, a tip: tap e.V

Kategorie: Aktuelles Allgemein
Datum: 21. März 2023
Autor: Thilo Wüstenhagen