Bruchsaler Geothermiekraftwerk erhält einen Wärmespeicher zwecks besserer Steuerung der Wärmeerzeugung

Wärme, die aus Geothermie ausgekoppelt und ins sukzessive weiter auszubauende Fernwärmenetz der Stadtwerke eingespeist wird, wird in naher Zukunft eine zentrale Rolle bei der Versorgung Bruchsals mit umweltfreundlicher Wärme spielen. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der „Stadtwerke-Strategie 2045“. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um Industriebetriebe, Mehrparteienhäuser oder private Wohngebäude handelt. Wer eine Immobilie an einer bestehenden Fernwärmetrasse besitzt, hat potenzielle Chancen, von den Stadtwerken künftig mit Fernwärme versorgt zu werden.

Um Wärmeverluste im Netz zu minimieren und die Wärmeproduktion von den Verbrauchszeiten zu entkoppeln und so besser steuern zu können, hat die Stadtwerke Bruchsal GmbH einen gigantischen Wärme-Pufferspeicher in Auftrag gegeben, ähnlich dem Speicher „Balthasar“ neben der Heizzentrale beim Gewerblichen Bildungszentrum in der Südstadt, dem Herzstück des dortigen Fernwärmenetzes, nur noch etwas größer dimensioniert. Der Wärmespeicher ist aus Qualitätsstahl gefertigt, ist innen roh und schwarz, außen gesandstrahlt und 2-fach zinkstaubgrundiert. Der Mindestinhalt beträgt 200 Kubikmeter, der Behälter wiegt rund 30 Tonnen, hat einen Außendurchmesser von 4,10 Metern und eine Gesamthöhe von 17 Metern. Die Temperatur des Wassers im Innern darf zwischen -10 und 110° C liegen, im Betrieb liegt sie bei 90 bis 110° C.

Der noch namenlose Wärmepufferspeicher wurde im Rahmen eines Schwertransports (Gesamtgewicht mit Behälter: 75 Tonnen) in der Nacht und den frühen Morgenstunden des Donnerstags, 6. November, zum Linkenheimer Weg 47 gebracht. Bei Temperaturen um knapp 4° C wurde zunächst ein 500 Tonnen schwerer Großkran aufgebaut. Darüber hinaus brachten drei Lkw die dazugehörigen Krangewichte zur Baustelle. Allein der Aufbau des Großkrans und dessen Ausstattung mit ausreichend Gewichten nahm mehrere Stunden in Anspruch. Anschließend fuhr der Schwerlasttransporter, der im Linkenheimer Weg zwischengeparkt war, mit dem tonnenschweren Pufferspeicher rückwärts aufs Gelände ein und wurde in Position gebracht.

Ihm folgte noch ein sogenannter Nachführkran, der längsseits einer Brennstoffzellenanlage der EnBW Energie Baden-Württemberg AG aufgebaut wurde. Nach dem Anschlagen der Kräne wurde der Pufferspeicher abgeladen, aufgestellt und schließlich mit Ankerstangen befestigt. Im Anschluss wurden die Kräne wieder abgeschlagen, die Verlängerungsträger des Schwerlasttransporters mit Hilfe des Nachführkrans wieder ausgebaut, der Nachführkran, der Schwerlasttransporter sowie der Großkran wieder abgebaut, bevor alle nacheinander wieder das Gelände verließen. Am Ende des Tages waren die professionellen Schwerlast-Logistiker zehn Stunden mit höchster Konzentration im Einsatz, um den Wärme-Pufferspeicher, essenzielles Element der künftigen Fernwärmeversorgung durch die Stadtwerke Bruchsal, in seine finale Position zu bringen.

Ursprünglich war die Geothermieanlage in Bruchsal, die von der EnBW gemeinsam mit den Stadtwerken Bruchsal betrieben wird, als Forschungsanlage konzipiert. Im Jahr 2009 wurde sie in den wirtschaftlichen Betrieb übernommen und erzeugt seitdem zuverlässig Strom. Seit 2019 liefert sie auch Wärme an angrenzende Kunden.

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