SWB möchten den Theatersommer der Badischen Landesbühne als Hauptsponsor gezielt unterstützen

„Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage.“ Diese existenzielle Frage stellt sich nicht nur der Protagonist Hamlet im Drama „Hamlet, Prinz von Dänemark“ von William Shakespeare. Diese Frage stellen sich auch Kulturbetriebe wie die Badische Landesbühne (BLB), und das nicht erst seit Corona. Hilfreich sind in diesem Kontext private Mäzene oder eben auch Geschäftsführer mit einem Herz für die Kultur.

Als Stadtwerke-Geschäftsführer Eberhard Oehler eine Anfrage der BLB erreichte, in der es um die Unterstützung des bevorstehenden Theatersommers 2023 durch die Schaltung von Anzeigen ging, rief er kurzerhand bei Carsten Ramm, dem BLB-Intendanten an, der diese Position mit dem Ende des diesjährigen Theatersommers an Wolf E. Rahlfs weitergibt, um ihn zu einem Gespräch über eine weitergehende als die bisherige Unterstützung der BLB zu sprechen. Ramm brachte Martina Illinger, die BLB-Frau für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, sowie Jörg Klasser, den neuen BLB-Verwaltungsleiter mit.

Oehler, der nach eigener Aussage „theateraffin“ ist, was er auch an seiner vorhergehenden Wirkungsstätte eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, und erklärtermaßen eine „Abneigung gegen Logo-Friedhöfe“ hegt, verzichtet auf einen einleitenden Monolog und fasst den Sinn und Zweck des Treffens gleich zur Begrüßung seiner Gäste zusammen: Er habe da an eine dreijährige Förderung der BLB durch die Stadtwerke Bruchsal als Hauptsponsor gedacht. Die SWB sind auch im Freundeskreis Badische Landesbühne engagiert. Die sonst eher eloquenten Theater-Gäste scheinen für einen kurzen Moment sprachlos vor Freude. Verwaltungs-Chef Klasser fasst es eher nüchtern mit den Worten zusammen: „Auch für uns ist es ein Aushängeschild, jemanden wie die Stadtwerke an unserer Seite zu haben!“

Kaum ist das Sponsoring mündlich geregelt und quasi per Handschlag besiegelt, denkt Eberhard Oehler auch an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Motivation ihm in diesen eher schweren Zeiten ganz besonders am Herzen liegt, für die er im Rahmen des Sponsorings gerne exklusiv eine komplette Theatersommervorstellung reservieren würde. Carsten Ramm stellte mit wenigen Sätzen die BLB vor, die zwischen 40 und 45 % ihrer Stücke in Bruchsal aufführt und darüber hinaus auf Reisen performt, und blickte kurzweilig auf die Geschichte des 10-tägigen BLB-Theatersommers zurück. Der habe in den Corona-Jahren seine angestammte und bewährte Spielstätte im Bruchsaler Schlossgarten vor der imposanten Kulisse des Bruchsaler Barockschlosses aufgeben müssen, aber im Exil-Theater ein würdiges Pendant und ein durchaus schönes Exil gefunden. Jörg Klasser denkt längerfristig und fragt sich, wie man – auch dank des Engagements der Stadtwerke – „den Theatersommer wieder nach vorne bringen kann“. Für ihn spielt dabei Werbung eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Für Eberhard Oehler ist Kultur etwas extrem Wichtiges für eine Gesellschaft. Mit anderen Worten: „Eine Gesellschaft ohne Kultur ist keine Gesellschaft!“