Auf der Suche nach Entschleunigung machen insbesondere Wohnmobilisten den Weg zum Ziel

Für den Verkaufsoffenen Sonntag am 22. Mai hatte der BranchenBund Bruchsal eine echte Premiere parat: Im Industriegebiet „Am Mantel“ fand auf dem Kundenparkplatz von „Deko Langnickel“ erstmals eine Wohnmobilausstellung statt. Und sie wirkte vom ersten Moment an als Publikumsmagnet, hatte sie doch eine breite Palette an Wohnmobilen (fast) aller Hersteller und Modelle für den individuellen Traumurlaub auf Rädern zum Mieten oder Kaufen zu bieten.

Die Ausstellung gab gleichzeitig einen Vorgeschmack auf den Wohnmobilpark der Stadtwerke Bruchsal mit 40 Stellplätzen. Das Stadtwerke-Marketing-Team um Sebastian Heilemann war entsprechend mit einem Messepavillon, bedruckt mit dem Logo und dem Slogan „Energie. Lebensqualität. Mobilität.“, sowie E-Roller „moritz“ vor Ort. Im Gepäck eine Präsentation des aktuell im Entstehen begriffenen Wohnmobilparks. So kam man mit den Ausstellern direkt ins Gespräch, die großes Interesse an der künftigen Attraktion in unmittelbarer Nachbarschaft zum SaSch!-Freibad bekundeten.

Die Aussteller hatten in Absprache mit Langnickel-Geschäftsführer Rainer Ritzerfeld teilweise schon freitags ihre Wohnmobile auf dem Kundenparkplatz positioniert. Manche der Händler und/oder Hersteller waren mit bis zu sechs Fahrzeugen vertreten, weshalb die interessierten Besucher vor der berühmten Qual der Wahl standen. Die Lokalmatadoren der Autohäuser Graf Hardenberg aus Bruchsal und Karlsruhe um Oliver Kamm stellten sowohl Fahrzeuge auf VW-Basis – eines davon ein zum Offroader umgebautes Modell in Anthrazit mit chicem Animal-Print auf den Flanken – als auch solche auf Ford-Basis aus. Sven Hedrich von Rikis Wohnmobile aus Schifferstadt, seit 1988 für die Ausstellung, den Verkauf und die Vermietung von Wohnmobilen bekannt, hat bei den 25- bis 40-Jährigen einen Trend zu Mini-Campern und Camper Vans ausgemacht, größere Camper/Wohnmobile würden hingegen von den Ü50-ern bevorzugt. Karl-Heinz Hahner von Ahorn Wohnmobile aus Speyer setzt auf Fahrzeuge auf Renault-Basis. Er war nicht überrascht vom großen Besucherinteresse in Bruchsal, stellt er doch ein steigendes Interesse an Wohnmobilen fest. Corona habe hier sogar für einen Wachstumsschub gesorgt. Das Produkt mache ihm Freude, da die Menschen den Weg zum Ziel machten und sich nach Entschleunigung sehnten – verbunden mit dem Wunsch nach individueller Freiheit. Wohnmobile werden seiner Erfahrung nach für verlängerte Wochenenden, Fahrten zu Geburtstagen, Hochzeiten oder Wettkämpfen, wie auch für sechs- bis achtwöchige Urlaube genutzt.

Daniel Drechsler, Geschäftsführer des gleichnamigen Wohnmobilcenters in Karlsruhe, hat den Familienbetrieb vor drei Jahren übernommen. Er bietet so ziemlich alle Marken und sogar eine Wohnmobil-Werkstatt an. Seine Zielgruppe ist “älter als 25 Jahre – und ab da querbeet“. Das Geschäft sei saisonabhängig. Bülent Yenice von Caravanium Reisemobile aus Walldorf gibt sich „positiv überrascht“ vom regen Interesse der Bruchsaler. Bei ihm gibt es ebenfalls alle gängigen Marken und Fahrzeugtypen zu mieten und zu kaufen. Sein Bruder Harun Yenice ist Geschäftsführer der Dachmarke Schneider Caravaning aus Heidelberg. – Die Wohnmobilsaison gehe, da sind sich alle einig, „von März/April bis September/Oktober“.

Bald auch in Bruchsal…